Medienzeit zulassen oder verbieten?
Es existieren vielfältige Meinungen und Erfahrungen zu diesem Thema. Je jünger das Kind ist, desto weniger Medienkonsum wird empfohlen. Die Natur hat dem Kind den Entdecker- und Erforschergeist sowie die Neugier geschenkt, um seine Umwelt mit allen Sinnen zu erfassen. Das Erfassen der Umwelt mit allen Sinnen ermöglicht dem Kind diese auch zu verstehen und sich natürlich zu entwickeln.
Während das Kind Zeit vor dem Smartphone oder einem elektronischen Medium verbringt, bleiben diese natürlichen Entwicklungsprozesse aus. Dennoch bin ich der Ansicht, dass, wenn das Kind ausreichend Zeit für freies Spiel und Langeweile (die Möglichkeit, bei sich zu sein und Neues zu entdecken) hat, eine kurze "Bespaßungszeit" mit einem elektronischen Medium dem Kind nicht viel nehmen wird. Die Dosis macht das Gift.
Gut zu wissen ist:Bewegte Bilder können bei Kindern das Adrenalin steigen lassen, ein "Überbleibsel" aus der Steinzeit. Wenn sich etwas bewegt, kann der Fluchtmodus aktiviert werden.Mein Tipp daher:Beobachte, wie dies bei deinem Kind ist, und teile die Medienzeit bei Bedarf so ein, dass das Kind danach Gelegenheit zur Bewegung hat.
Soll man Medien ganz meiden oder zulassen?
Ich denke, diese Entscheidung hängt in der Familie von der generellen Einstellung zu elektronischen Medien ab.
Wenn Eltern medienfrei leben, ist es naheliegend und authentisch, dass das Kind auch so lebt. Es kennt es dann nicht anders und wird sich nicht ausgeschlossen fühlen. Wenn Eltern sich für einen Leben mit elektronischen Medien entscheiden und diese im Alltag präsent sind, wird das Kind an dieser Präsenz ganz teilhaben wollen.
Es ist wichtig zu verstehen, dass es dabei oft nicht um das Kind geht, sondern häufig um die Eltern.
Die Möglichkeit, kurz durchzuatmen, das Kind für eine Weile zu "parken", um Ruhe einzutreten, kann eine notwendige Pause im herausfordernden Familienalltag sein. Wenn diese Pause dazu führt, dass Überforderungen kurzzeitig gelindert werden können und danach alle wieder Kraft getankt haben, um sich harmonischer zu begegnen, hat sie etwas Gutes bewirkt.
Eure Martina