Ich möchte ein paar Gedanken zum Thema Pubertät mit euch teilen.
Ja, ich weiß, allein das Wort kann bei vielen von uns unweigerlich ein Stirnrunzeln hervorrufen. Aufmüpfigkeit, Launenhaftigkeit, Revoluzzer - diese Begriffe scheinen untrennbar mit dieser Phase des Heranwachsens verbunden zu sein.
Aber was wäre, wenn wir einen anderen Blickwinkel einnehmen würden?
Was wäre, wenn wir die Pubertät nicht als eine Zeit ständiger Schlachten zwischen Eltern und Kindern sehen würden, sondern als einen natürlichen und schönen Teil des Lebens?
Denkt darüber nach: Ihr habt euer Kind seit seiner Zeugung begleitet. Zuerst im Bauch, dann auf dieser Welt. Ihr wart immer da, Tag und Nacht, in guten und in schlechten Zeiten. Mit jedem Lebensjahr wird euer Kind ein Stück selbstständiger, unabhängiger. Die Pubertät ist die letzte Phase, in der sie uns als Eltern noch wirklich brauchen. Die letzte Stufe zur absoluten Unabhängigkeit.
Als Eltern dürfen wir unsere Kinder durch diese Phase begleiten und sie dabei unterstützen, zu wachsen und zu blühen. Die Pubertät ist nicht nur eine Zeit der körperlichen Veränderungen, sondern auch eine Zeit der inneren Entfaltung. Unsere Kinder entdecken ihre Identität, ihre Stärken und Leidenschaften. Sie lernen, ihre eigenen Entscheidungen zu treffen und Verantwortung zu übernehmen.
Wir dürfen Zeugen sein, wie aus unseren Kindern junge Erwachsene werden. Und am Ende dieses wundervollen Abenteuers werden wir stolz darauf sein, dass wir unsere Kinder auf ihrem Weg begleiten durften.
Also, wenn wir als Erwachsene der Pubertät mit Neugier und Akzeptanz begegnen und diesem Wort nicht von vornherein diesen gängigen negativen Stempel aufdrücken, hat dein Kind auch die Chance, dieser Phase des Wachstums positiv entgegenzutreten. Dein Kind muss dann nicht die oft vorgegebene Rolle des unguten Pubertierenden übernehmen.
Dein Kind bekommt die Chance, diese Phase neutral zu bestreiten als die Person, die es ist und sein will.